
Pflegeeltern gesucht
Pflegeeltern nehmen Kinder und Jugendliche auf, wenn diese aller Voraussicht nach nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben können. 2023 befanden sich in Tirol 273 Kinder in Pflegefamilien. Der Bedarf an Familien, Paaren und Einzelpersonen, die ein Pflegekind langfristig bei sich aufnehmen, ist hoch.
Online-Infoabend für Interessierte
Am 24. April um 17 Uhr veranstaltet die Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol deshalb erneut eine Online-Infoveranstaltung zur Pflegeelternschaft. Interessierte erhalten dabei einen Überblick über die Voraussetzungen, die Ausbildung und die Begleitung durch die Kinder- und Jugendhilfe. Seit 1. November 2024 können Pflegepersonen in Tirol auch ein Anstellungsverhältnis und damit eine sozialversicherungsrechtliche Absicherung in Anspruch nehmen. Bis Ende März dieses Jahres haben bereits 62 Pflegepersonen diese Möglichkeit genutzt.
„Pflegeelternschaft bedeutet, einem Kind ein Zuhause zu schenken. In einer liebenden Familie in Sicherheit und Geborgenheit aufzuwachsen, ist ein großes Privileg. Deshalb suchen wir laufend Menschen, die sich dieser wichtigen Aufgabe annehmen wollen, die ebenso herausfordernd wie erfüllend sein kann. Alle, die bereits einmal darüber nachgedacht haben, Pflegemutter oder -vater zu werden, lade ich herzlich zur der Online-Infoveranstaltung ein. Die engagierten Mitarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe informieren über alle Aspekte der Pflegeelternschaft und beantworten Fragen“, sagt die Kinder- und Jugendhilfe zuständige Landesrätin Eva Pawlata.
In einer Pflegefamilie sollen sich die Kinder auf dauerhafte und tragfähige Beziehungen verlassen können. Die Betreuung endet grundsätzlich mit dem 18. Lebensjahr des Kindes. In der Praxis sind Pflegekinder jedoch meist ein Leben lang Teil der Familie. Rechtlich betrachtet bleiben sie – im Unterschied zu Adoption – die Kinder ihrer leiblichen Eltern.
Neben einem dauerhaften Pflegeverhältnis gibt es auch Bereitschaftspflegeeltern, die Säuglinge und Kleinkinder in Krisen aufnehmen. Derzeit werden 18 Kinder in Tirol in einer Bereitschaftsfamilie betreut.
Enge Zusammenarbeit mit der Kinder- & Jugendhilfe
Um eine Pflegeperson zu werden, braucht es eine positive Eignungsbeurteilung durch die Kinder- und Jugendhilfe. Die jeweils örtlich zuständigen Mitarbeiter der Sozialen Fachdienste machen sich vor Ort ein Bild über die Wohn- und Lebensverhältnisse und prüfen, ob die Grundvoraussetzungen für die Zulassung zur Ausbildung und die Vermittlung eines Pflegekindes gegeben sind. Dazu gehören Faktoren wie der Altersunterschied zwischen Pflegeeltern und -kind, die Familiengröße, das soziale Umfeld oder die Motivation, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen.
Im Anschluss muss eine Ausbildung absolviert werden, deren Kosten das Land Tirol trägt. Dieses Jahr wird voraussichtlich im September ein neuer Kurs starten. Die Kinder- und Jugendhilfe steht in engem Austausch mit den Pflegeeltern und unterstützt sie vor, während und nach der Aufnahme eines Pflegekindes.
Anmeldungen für interessierte Familien, Paare und Einzelpersonen unter ikjh@tirol.gv.at