

Verdiente Touristiker geehrt
Sie vertraten den Kaiserwinkl über Jahrzehnte nach außen, waren maßgeblich am Erfolg der Tourismusregion „Kaiserwinkl“ beteiligt und haben sich im Vorjahr in die zweite Reihe zurückgezogen: Gerd Erharter, Hans-Peter Kaserer, Bernhard Geisler, Adam Aigner, Georg Pirmoser und Christian Fritz.
Dieser Tage wurde ihnen im Rahmen eines feierlichen Ehrenabends für ihre Arbeit gedankt. Es war vor allem ein Mann, der besonders im Mittelpunkt stand: Gerd Erharter. Der Walchseer Unternehmer stand über 20 Jahre an der Spitze des Verbandes. Sein größter Erfolg: Erharter gelang es, den Begriff „Kaiserwinkl“ als Gebietsbezeichnung in allen Landkarten eintragen zu lassen. Das Verfahren um den Eintrag in der Nomenklatur hatte Jahre in Anspruch genommen. Die Reisebuchhandlung Freytag & Berndt nahm als erster Hersteller von Landkarten den Kaiserwinkl als Region in seinen gesamten Karten und Führern auf. Doch es waren noch zahlreiche andere Projekte – u. a. der Schmugglerweg – an denen Erharter federführend mitarbeitete.
Sein Nachfolger als Obmann, Johann Knoll, und dessen Stellvertreter Georg Kaltschmied, konnten Erharter das „Silberne Ehrenzeichen mit Gold und Brillant“ überreichen und ernannten ihn zum Ehrenobmann – der erste im Kaiserwinkl überhaupt. Die Laudatio hielt Andreas Schermer, der jahrelang als Stellvertreter Erharters fungierte. Schermer erinnerte sich humorvoll an die gemeinsamen Anfänge zurück. Als die Tourismusverbände Mitte der 2000er-Jahre fusioniert wurden, mussten sie sich zusammenraufen. Die Verantwortlichen von Schwendt, Kössen, Walchsee und Rettenschöss waren sich zwar rasch einig, die Obmann-Frage allerdings ließ die Wogen hochgehen.
Münzwurf entschied über neuen Obmann
Bei der Wahl in der damaligen Grenzlandhalle in Kössen, erinnerte sich Schermer zurück, saßen 70 Prozent Walchseer und weit weniger Kössener. Ein jeder hatte Angst davor, vom anderen übervorteilt zu werden. Und so kam es, dass auch nach zwei Wahlgängen mit je acht Stimmen für die beiden Kandidaten der Münzwurf entschied. Erharter wurde Obmann, Schermer sein Stellvertreter – aus der anfänglichen Rivalität wurde eine lebenslange Freundschaft. Schermer erinnerte sich an viele schöne Stunden zurück und überreichte Erharter die Original-Karte der Kaiserwinkl-Nomenklatur. Erharter stand die Freude über die Ehrung ins Gesicht geschrieben – die gewonnene Zeit verbringt er übrigens am liebsten am Golfplatz.
Hans-Peter Kaserer aus Kössen wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Er war ebenfalls über 20 Jahre als Funktionär tätig, und fungierte u.a. als zweiter und erster Obmann-Stellvertreter. Bernhard Geisler (10 Jahre Aufsichtsrat), Adam Aigner (15 Jahre Aufsichtsrat) und Georg Pirmoser (über 30 Jahre im Aufsichtsrat) wurden ebenfalls vor den Vorhang gebeten und ausgezeichnet. Die Ehrung von Christian Fritz, der an diesem Abend nicht dabei sein konnte, wird später nachgeholt. Margret Klausner