Kitzbüheler Anzeiger
02.01.2024
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Voranschlag mit sehr viel Weitblick

Die Gemeinde St. Johann steht finanziell gut da – das zeigt der Haushaltsvoranschlag für 2024. Trotzdem habe sie sehr vorsichtig budgetiert, betonte Finanzreferentin GV Melanie Hutter.

St. Johann | Der Beschluss war dann nur noch Formsache – in der jüngsten Gemeinderatssitzung segneten die Mandatare das Budget für 2024 einstimmig ab. Finanzreferentin GV Melanie Hutter präsentierte gemeinsam mit Finanzverwalter Martin Reisinger die Zahlen, die einmal mehr deutlich zeigten, dass St. Johann das höchste Budget im Bezirk hat.

Rund 38,1 Millionen Euro Einnahmen stehen Ausgaben in Höhe von 39,5 Millionen Euro gegenüber. „Das Minus von rund 1,3 Millionen werden wir mit Hilfe von Rücklagen abdecken“, klärt Hutter auf. Überdies rechnet sie beim Rechnungsabschluss 2023 mit einem deutlichen Überschuss.

„Die Budgeterstellung war heuer schon sehr schwierig, wir haben natürlich geschaut, dass wir sparsam wirtschaften“, betont Hutter. Zumal auch den St. Johannern die gesunkenen Ertragsanteile und die höheren Personalkosten zu schaffen machen. „Aber natürlich schauen wir, dass wir gleich Geld in die Hand nehmen, damit wir nicht irgendwann mit einem Investitionsstau zu kämpfen haben“, klärt die Finanzreferentin auf, „man braucht sich ja zum Beispiel nur die Schwimmbäder rundherum anzuschauen. Wir haben immer etwas getan und das hat sich ausgezahlt.“

Dass die Verschuldung bei derzeit 28 Prozent und damit im unteren Bereich liegt, freut Hutter ebenso. Es sei eine Folge eines konsequenten Sparkurses, immerhin lag die St. Johanner Verschuldung schon einmal bei über 50 Prozent. Die Kommunalsteuereinnahmen seien erfreulicherweise nach wie vor stabil, so die Finanzreferentin.

Bis 2028 werden rund 18 Mio. Euro investiert
Martin Reisinger informierte den Gemeinderat über die anstehenden Projekte und präsentierte nicht nur jene Posten, die im neuen Budget stehen, sondern klärte auch über die bis 2028 anstehenden Investitionen auf. Insgesamt sollen in den nächsten vier Jahren fast 18 Millionen Euro investiert werden.

Es gibt einige Pläne in St. Johann, die schon seit langem auf der Wunschliste ganz oben stehen. So etwa ein Radweg nach Going, der entlang der Bundesstraße verlaufen soll. Dieser könnte im Rahmen des Aus- und Umbaus der Bacherkreuzung entstehen. „Wir haben den Posten schon seit Jahren im Budget stehen“, erklärt Melanie Hutter. Allerdings fehlt die Einigung mit einem Goinger Grundbesitzer. Daher müsse man diesen Punkt erneut aufschieben.

Verschoben werden muss auch die thermische Sanierung von Gemeindewohnungen in zwei Gebäuden im Zentrum, weiß die Finanzreferentin. Hier hat man sich auf die Umsetzung im Jahr 2025 geeinigt.

„Die Zeiten sind herausfordernd und werden nicht leichter“, erklärte Bürgermeister Stefan Seiwald. Die zu erwartenden Einnahmen –  Stichwort Ertragsanteile – werden niedriger ausfallen, ist er überzeugt. Margret Klausner

Bild: Im ehemaligen Musikheim ist derzeit unter anderem das Mädchen- und Frauenberatungszentrum untergebracht. Nächstes Jahr starten die Planungsarbeiten für ein neues Gebäude. Foto: Klausner

Viele Projekte sind geplant
➤ Zubau Feuerwehr: Derzeit laufen die Arbeiten für den Zubau des Feuerwehrhauses auf Hochtouren. Insgesamt schlägt der Bau mit 3,7 Millionen Euro zu Buche. Im Budget 2024 sind rund 1,4 Millionen Euro verankert.
➤ Erweiterung Volksschule: Die Volksschule der Marktgemeinde wird angesichts des Zuzuges zu klein. Rund eine Million Euro werden benötigt, 2024 stehen 300.000 Euro im Budget.
➤ Ausbau Mittelschule: Für den Ausbau der Mittelschule stehen im kommenden Jahr 50.000 Euro im Budget, im Laufe der nächsten Jahre sollen rund zwei Millionen Euro investiert werden.
➤ Koasastadion: Das Koasastadion ist in die Jahre gekommen. So sind die Tribünen marode. Insgesamt sollen im kommenden Jahr 350.000 Euro für diverse Projekte fließen.
➤ Schulhotel Sonnenhof: Der Sonnenhof befindet sich im Eigentum der Gemeinde, ist jedoch an das Land vermietet, das dort Tourismusschüler unterbringt. Die Brandschutzanlage muss erneuert werden. Dafür sind 150.000 Euro vorgesehen.
➤ Loferer Bundesstraße: 350.000 Euro werden im kommenden Jahr in die B178 investiert. Unter anderem in den Ausbau der Bacherkreuzung.
➤ Projekt Achenzipf: Derzeit laufen Planungen für ein Projekt am Achenzipf– 210.000 Euro sind dafür veranschlagt.
➤ Mehrgenerationenhaus: Aus dem ehemaligen „Musikheim“ soll ein Mehrgenerationenhaus werden. Erste Planungen stehen im nächsten Jahr an. 500.000 Euro sind dafür vorgesehen. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren 4,8 Millionen Euro investiert werden.

 
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