Zuerst leuchtete wieder Blech auf
Sechs Jahre nach der letzten Medaille bei Europameisterschaften darf der heimische Radsport wieder über ein Podium auf der Bahn jubeln.
Apeldoorn | Der 21-jährige Tim Wafler, der im Eliminationsrennen zwei Tage zuvor als Vierter nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte, errang im Omnisport Apeldoorn die Silberne im 15 Kilometer langen Scratchrennen.
„Zweiter werden im Scratch kann ich“, grinste der gebürtige Kitzbüheler nach dem Rennen. 2019 gewann er in Gent schon Silber in dieser Disziplin bei den Junioren, 2021 folgte die nächste Scratch-Silberne in Anadia, damals in der U23-Klasse. Im letzten Jahr folgte noch ein weiterer Vize-Europameistertitel, im Omnium. Nun gab es auch in der Elite die scheinbar bevorzugte Farbe von Wafler.
„Ich mag schon gewinnen auch mal“, schilderte Wafler, der aber über seine Medaille mehr als glücklich war: „Es fühlt sich echt geil an und ist eine Wiedergutmachung für den Mittwoch, wo ich etwas traurig eingeschlafen bin.“ Denn am Auftakttag reichte es nur zum vierten Rang. Und genau jener leuchtete zuerst auch auf, als Wafler die Bahn nach dem Scratch verließ.
Ein Rechenfehler der Jury führte zuerst zwei andere Athleten noch vor dem Österreicher, der aber dann hinter Europameister Iuri Leitao aus Portugal auf den zweiten Platz aufrückte. „Ich war mir sicher nach dem Ziel, komme runter von der Bahn und sehe P4, aber wusste ich bin vor denen. Trotzdem fängt man dann an, Angst zu haben, aber nach ein wenig Zittern stand ja dann Silber fest.“ KA
Bild: Der Kitzbüheler Tim Wafler (l.) sprintete in einem spannenden Scratchrennen zu Silber. Foto: Drew Kaplan/Cycling Austria