Kitzbüheler Anzeiger
08.12.2023
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Viel Geld in die Sanierung gesteckt

Geplant ist eine millionenschwere Qualitätsoffensive, vorerst reichte das Geld aber nur für „Aufräumarbeiten“, wie Bergbahn-Miteigentümer Jürgen Marbach erklärt. Die St. Johanner setzen auf moderate Skiliftpreise um Familien anzulocken.

St. Johann | Die Wünsche sind groß, die finanzielle Decke allerdings dünn. Und die derzeitige Zinspolitik macht es den St. Johanner Bergbahnbetreibern auch nicht leichter, wie Miteigentümer Jürgen Marbach einräumt. Dieser Tage werden die Lifte in Betrieb genommen, die Pisten präpariert. „Frau Holle hilft uns da jetzt schon“, hofft Marbach auf einen guten Winter.

Erst vor rund zwei Jahren haben Toni Pletzer (Pletzer Gruppe), Jürgen Marbach (MIC Marbach Group) sowie Nico Schönecker (Autobus Oberbayern), wie berichtet, die Mehrheitsanteile der SkiStar übernommen. Doch die erste Evaluierung brachte eine Ernüchterung – der Investitionsbedarf ist riesig.

Als Geschäftsführer fungieren Pletzer und Marbach, inzwischen ist auch Michael Gritsch im Management. Der Ötztaler Seilbahnexperte ist seit rund einem Jahr im Einsatz und habe bereits viel geschafft, streut ihm Marbach Rosen.

Bereits im Vorjahr kündigte Marbach eine Qualitätsoffensive an. Um 60 Millionen Euro sollen die Anlagen auf den neuesten Stand gebracht werden. Unter anderem soll die Harschbichlbahn komplett neu errichtet, sowie die Beschneiung ausgebaut werden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung eines Ganzjahresangebots am Berg. Doch sei die Lage derzeit schwierig, räumt Marbach auf Anfrage ein. Die Entwicklung der Zinsen sei bei der Übernahme des Unternehmens nicht absehbar gewesen, die Kriege (Ukraine, Israel) ersticken derzeit jede Investition.

„Wir haben jedoch in den vergangenen zwei Jahren viele ‚Aufräumarbeiten‘ machen müssen“, betont der Mitgesellschafter. Und da rede man gleich einmal von einer halben Million Euro für Rohrleitungen oder 300.000 Euro für die Elektronik. Diese Summen habe man aus dem Cashflow bestreiten können. Aber sehen würde man diese halt nicht. Marbach hofft aber, in den nächsten Jahren doch einiges an Investitionen umsetzen zu können.

„Wir sind dafür bei den Preiserhöhungen bewusst sehr moderat vorgegangen“, betont Marbach. Unter dem Titel “Mehr als man denkt. Das gesamte Erlebnis zum fairen Preis.” starten die St. Johanner Bergbahnen, das Ortsmarketing St. Johann und der Tourismusverband gemeinsam in die Wintersaison. Neben den moderaten Skiticketpreisen wird in der Kampagne auch auf die vielen kostenlos nutzbaren Angebote der Region eingegangen. „Blickt man auf die Ticketpreise in anderen Skigebieten, so können wir durchaus behaupten, dass man in St. Johann zu ‚fairen‘ Preisen Skifahren kann. Natürlich punkten wir nicht mit 200 Pistenkilometern, dafür aber mit vielfältigen Pisten und ein wenig mehr Gelassenheit. Besonders freuen wir uns über die kostenlosen Übungsgelände in St. Johann, Oberndorf und Kirchdorf”, betonen Prokurist Gritsch, Martina Foidl und Angelika Hronek. Info unter www.kitzalps.cc mehr. M.Klausner

Bild: Drei Geschäftsführer, eine Kampagne: Martina Foidl (TVB), Michael Gritsch (Berg-
bahn) und Angelika Hronek (Ortsmarketing, von links). Foto: TVB

 
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