Kitzbüheler Anzeiger
10.12.2023
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Quellensanierung beschlossen

Das Thema Wasserversorgung ist in St. Ulrich nach wie vor auf der Gemeindeagenda ganz oben. Nach dem Bau des Tiefbrunnen Stelzern wird im kommenden Jahr die Lastalquelle professionell saniert.

St. Ulrich | Vergangene Woche fiel im St. Ulricher Gemeinderat ein Beschluss, der für eine weitere Absicherung der Grundwasserversorgung sorgt: der professionelle Ausbau der Lastalquelle. Über 400.000 Euro werden in einem ersten Schritt dafür in die Hand genommen.

Es war ein Schock, als die St. Ulricher am 29. Juli 2019 ihre Wasserleitungen aufdrehten und eine trübe Brühe herauskam. Schuld war ein schweres Unwetter, das in der Nacht im Pillerseetal tobte. Die Hauptwasserversorgung, die Stollenquelle im Lastal wurde unterspült und die Brunnenstube von einer Mure weggerissen. Zwei Wochen lang mussten die Nuaracher ihr Wasser abkochen, bis es wieder sauber war. „Damals wurde die Quelle nur provisorisch saniert“ weiß Bürgermeister Martin Mitterer.

Um die Trinkwasserversorgung auf sichere Beine zu stellen bauten die St. Ulricher um rund 1,2 Millionen Euro einen neuen Tiefbrunnen bzw. das Brunnenhaus Stelzern. Umfangreiche Probebohrungen waren dafür notwendig. Im Februar 2022 konnte die damalige Bgm. Brigitte Lackner die Anlage als eine ihrer letzten Amtshandlungen feierlich eröffnen.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung fällten die Gemeinderäte den nächsten weitreichenden Grundsatzbeschluss. Die Lastalquelle soll umfangreich saniert werden.

Tiefbrunnen Stelzern ist ein zweites Standbein
„Der Tiefbrunnen Stelzern ist unser zweites Standbein“, sagt Mitterer. Die Lastalquelle sei die einzige Quelle, die aus den Steinbergen kommt, und damit auch die Hauptversorgung für die Gemeinde. „Daher werden wir jetzt die Quelle sanieren und sie auf den neuesten Stand der Technik bringen“, so der Dorfchef. Die erste Baustufe ist für nächstes Jahr geplant, ein zweite im Jahr darauf.

Doch nicht nur die Wasserversorgung der eigenen Gemeinde ist für Mitterer Thema. Die Nachbargemeinde St. Jakob bezieht ebenfalls einen Teil ihres Wasssers aus St. Ulrich. Zu mehr als günstigen Konditionen, wie über die Jahre kritisiert wurde. Wie Mitterer berichtet, gab es seit den 1970er-Jahren eine Abmachung über das Wasserbezugsrecht. Immer wieder kam es zu Diskussionen rund um die Finanzierung und den niedrigen Wasserzins, der den Nuarachern aufstieß. Die Hauserer bekommen billig das Wasser und müssen nichts dafür tun, so die Kritik. Wie der Dorfchef betont, gibt es eine Einigung mit den Nachbarn, die jetzt um einiges mehr für das Wasser bezahlen. „Es waren gute Gespräche“, erklärt Mitterer. Vorerst gilt diese Einigung bis zum Jahr 2025, also bis zur Fertigstellung der Lastalsanierung. „Wir haben dem Vorschlag und der damit einhergehenden Erhöhung zugestimmt. Uns geht es darum, dass wir abgesichert sind, wenn wir mit unserem Wasser Probleme haben“, bestätigt St. Jakobs Bgm. Franz Wallner. M. Klausner

Bild: 29. Juli 2019: Bei einem schweren Unwetter wurde die Stollenquelle im Lastal unterspült und die Brunnenstube von einer Mure weggerissen. Inzwischen wurde die Quelle provisorisch saniert. Foto: Gemeinde St. Ulrich

 
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