Auf Schneechaos folgte die Kälte
Auf die heftigen Schneefälle am Samstag folgte am Sonntag Entspannung auf den Straßen – herrliches Winterwetter mit Sonnenschein und klirrender Kälte erfreute alle Wintersportfreunde. Die Lawinengefahr bleibt vorerst erheblich.
Kitzbühel, St. Johann | Intensive Tage liegen hinter den Feuerwehren im Bezirk. Weniger der heftige Schneefall selbst, sondern viel mehr die schwere Last auf den Bäumen sorgte für zahlreiche Einsätze. So galt es, die Straßen von umgefallenen Bäumen frei zu machen bzw. jene Bäume, die umzuknicken drohten, rechtzeitig zu entfernen, informiert der stellvertretende Bezirksfeuerwehrkommandant Andreas Schroll. 41 Einsätze galt es alleine am Wochenende abzuarbeiten, die meisten davon in Jochberg, Schwendt, Waidring, Reith und vor allem in Kitzbühel. In der Bezirkshauptstadt war die Stadtfeuerwehr mit 35 Mann und sechs Fahrzeugen beinahe rund um die Uhr im Einsatz: Mehrere Verkehrswege waren durch umgestürzte Bäume oder herabfallende Äste blockiert. Darüberhinaus musste eine Straße gesperrt werden, da ein Fahrzeug von der Fahrbahn abgekommen war.
In St. Johann landete ein 27-jähriger Kroate mit seinem Pkw am Dach. Der Alkolenker war im dichten Schneetreiben von der Loferer Bundesstraße abgekommen, sein Auto überschlug sich. Den Führerschein ist der Autolenker, der zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde, vorerst los.
Am Sonntag wurden die Skigebiete bei klirrender Kälte gestürmt. Während sich die Autos an den Zufahrten von Fleckalm- und Hahnenkammbahn stauten, war am Schwarzsee Baden angesagt: Eisschwimmerinnen tauchten bei minus 8 Grad Außentemperatur in das zwei Grad „warme“ Seewasser ein. Zum ersten Mal überhaupt, wie sie erzählten.
Glück im Unglück hatte hingegen ein 57-jähriger Einheimischer Sonntagvormittag am Steinbergkogel im Kitzbüheler Skigebiet. Der Mann war in den teilweise verspurten Osthang eingefahren, dabei löste sich eine Lawine. Der Skifahrer wurde teilverschüttet, konnte sich aber selbst aus den Schneemassen befreien. Zur Unfallzeit befand sich keine weitere Person im Unglückshang, informierte die Polizei. mak, ali
Bild: In Kössen blockierten umgestürzte Bäume die Straßen, auch hier wurde emsig gearbeitet. Foto: FF Kössen