Kitzbüheler Anzeiger
16.12.2023
News  
 

Heiße Debatten um Hotelausbau

Die Betreiber des Hotel Großlehen in Fieberbrunn wollen erweitern. Finanziert werden soll das mit dem Verkauf von Grundstücken. Die Grünen haben zwar kein Problem mit dem Hotelausbau, sehen jedoch das Grundstücksgeschäft kritisch.

Fieberbrunn | In der jüngsten Gemeinderatssitzung sorgte ein Raumordnungs- und Projektsicherungsvertrag für intensive Debatten – im Mittelpunkt steht der Betrieb von GV Markus Geisl, der sein Hotel Großlehen erweitern will. Geisl will seinen Betrieb zukunftsfit machen, auch die Nachfolge ist bereits geregelt. Ein Wellnessbereich soll entstehen, ein Personalhaus samt Betreiberwohnung soll errichtet werden. Auch die Parkplatzsituation soll verbessert werden. In diesem Zuge wird überdies eine Straßenverlegung notwendig. Die Anzahl der Betten soll mit 130 gleich bleiben, wie Bgm. Walter Astner informierte.

Um das zu finanzieren, will Geisl 13 Grundstücke veräußern. Auf einer Fläche von 7.500 Quadratmetern sollen ein Mehrparteienhaus, zwei Einfamilienhäuser sowie fünf Doppelhäuser entstehen. Von den insgesamt 13 Grundstücken dürfen sechs von der Gemeinde zu einem günstigen Preis vergeben werden. Dafür wurde eine Bebauungsstudie erstellt. Die Erweiterung des Siedlungsgebietes Lehen fand beim Großteil des Gemeinderates großen Anklang, auch die Pläne Geisls für seinen Betrieb werden positiv gesehen.

Verpflichtender Ankauf für Grüne unakzeptabel
Den Ausbau des Betriebes sehen die Grünen mit Vize-Bgm. Hannes Fleckl an der Spitze zwar im Gesamten als „gutes Projekt“ an. Die Entwicklung des Siedlungsgebietes hingegen sehen Fleckl und seine Kollegen mehr als kritisch. „Der Prozentsatz an leistbarem Wohnen ist für mich bei weitem zu gering“, erklärte Fleckl. Denn es seien gerade einmal 32 Prozent der Gesamtfläche, die erschlossen werden soll, für den leistbaren Wohnbau vorgesehen. Die Gemeinde habe Geisl auch zusätzlich zugesichert, dass, wenn nicht innerhalb von drei Jahren alle Grundstücke verkauft sind, die Gemeinde maximal zwei Grundstücke selbst ankauft. „Diesem verpflichtenden Kauf von zwei Grundstücken kann ich so ebenfalls nicht zustimmen“, betonte Fleckl. Dass weder der Bau eines Gehsteiges noch andere sicherheitsrelevante Maßnahmen vorgesehen sind, stößt dem grünen Vizebürgermeister ebenfalls auf.

Bei der Abstimmung erklärte sich Markus Geisl für befangen. Grünes Licht für die Erweiterung gab es jedoch mit Zehn Ja-Stimmen, vier Mandatare stimmten gegen den Vertrag, drei enthielten sich. M.Klausner

Bild: In Fieberbrunn gibt es zahlreiche Hotelbetriebe – eines davon ist das Hotel Großlehen, das jetzt erweitert werden soll. Im Gemeinderat wurde darüber intensiv diskutiert. Symbolfoto: TVB/Defrancesco

 
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