Kitzbüheler Anzeiger

Fieberbrunn

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4 Aus der Gemeinde Seit Einführung des Euro im Jahr 2002 hatten wir nur in 4 Jahren (2003,2010,2012 und 2018) einen Verschuldungs- grad, der über 40 % gelegen ist. Nunmehr liegt er aber bei 56 %, also um 10 %Punkte höher als der bisherige höchste Verschuldungsgrad. Bereits im November 2022 hat der Amtsleiter darauf hinge- wiesen, dass sich der freie Finanzierungsspielraum auf ca. 700.000 – 800.000 € reduzieren wird, die für Investitionen zur Verfügung stehen (zuzüglich Investitionszuschüsse und a.o. Veräußerungserlöse). Das Ergebnis des Finanzierungshaushalts 2023 weist ein- en Überschuss nach Zinsen von 1.171.000 € auf, abzüglich Darlehenstilgungen von 441.000 € ergibt dies einen Über- schuss von 730.000 €. Die Prognose ist damit eingetret- en. Die Ursachen dieses Ergebnisses können auf ein paar wesentliche Punkte zusammengefasst werden: - Die Personalkosten sind um 961.000 € gestiegen. - Die Energiekosten sind um 419.000 € gestiegen. - Die Zinsen für das Fremdkapital sind um 213.000 € ge- stiegen - Die Steuereinnahmen aus den Abgabenertragsanteilen sind nicht gestiegen, sondern um 104.000 € gesunken Neben dieser Entwicklung sind auch die Einnahmen aus dem Erschließungskostenbeitrag und den Wasser- und Kanalanschlussgebühren aufgrund des Einbruchs in der Bauwirtschaft um 416.000 € gesunken. Mit relativ hohen einmaligen Zuschüssen und Einnahmen von 1.098.000 € standen uns zwar noch immer 1.828.000 € für Investitionen zur Verfügung; investiert wurden aber 2.783.000 €; Die Differenz wurde durch Darlehensaufnah- men für Energiesparinvestitionen und durch Verringerung der Bankguthaben finanziert. Was würde es bedeuten, wenn sich an dieser Entwick- lung nichts ändert: Würde die Gemeinde so weiterwirtschaften, als ob alles in bester Ordnung wäre, dann würde bei einer überwiegen- den Fremdfinanzierung der geplanten bzw. gewünschten Bauvorhaben Feuerwehrzentrale, Sanierung Mittelschule, Sanierung Aubad, Übersiedlung Musikpavillon und Sani- erung der Dorfstraße kein einziger Euro mehr für Straßen- Bericht des Bürgermeisters zum Jahresabschluss 2023 Verschuldungsgrad 56 % - Vorsicht ist geboten sanierungen, für sonstige Gebäudesanierungen, für den Hochwasserschutz, für Kinderbetreuungsinvestitionen und dergleichen mehr übrig bleiben und wir würden mehr denn je zum Bittsteller gegenüber dem Land Tirol. Dieses Szenario gilt es nach wie vor zu vermeiden; es wäre aber unausweichlich, wenn wir längerfristig in Österreich und in unserer Region eine stagnierende Wirtschaft hät- ten. Wenn die Entwicklung des Jahres 2023 längerfristig anhalten würde, müssten wir nicht nur bei jeder Investition überlegen, ob sie finanzierbar ist, sondern uns auch über notwendige größere Einsparungen im Ausgabensektor un- terhalten. Zum Glück gibt es eine heimische Bergbahn, die wied- er ordentlich investiert und damit auch dafür sorgt, dass unsere Wirtschaft nicht zum Erliegen kommt. Zum Glück gibt es den Vorzeigebetrieb „Gebro“, ohne den unser Gemeindebudget um ein Vielfaches trauriger aussehen würde. Zum Glück gibt es eine Handvoll touristischer Großbetriebe und viele ausgezeichnete heimische Mittel- stands- und Handwerksbetriebe, mit deren Steuereinnah- men auch die Gemeinde finanziell schwierige Zeiten, wie sie derzeit sind, halbwegs glimpflich überstehen kann. Zum Glück gibt es auch keinen Stillstand im Tourismus, ohne den wir zB an eine Sanierung unseres Hallenbades gar nicht denken könnten. Es schließt sich also immer wieder der Kreis – ohne funktionierende Wirtschaft gibt es kein oder zu wenig Geld für unsere Infrastruktur, für unsere Familien und für unseren Wohlstand, aber auch kein Geld für Investitionen in den Klimaschutz, den wir alle gerne vorantreiben möchten. Dr. Walter Astner, Bürgermeister Einmalige Investitionen 2023 in Euro: Wasserversorgung und Kanalbau 701.000 Breitbandausbau 427.000 Aufschließungen/Straßenbau 416.000 Energieinvestitionen 560.000 Grundstücke/Gebäudeinvestitionen 595.000 Sonstiges 84.000
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