Kitzbüheler Anzeiger

Kitzbühel

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MAI 2024 5 den Kunstsachverständigen k eine ein- heitliche Meinung. Es wäre wünschens- wert, wenn sich die Fachleute bei dieser Gelegenheit damit befassen würden, die „richtigen“ Ma ler dieser schönen Bilder zu ermitteln. Die Bilder wurden vom aka- demischen Maler Dipl. Restaurator Paul Georg Dawid restauriert. 1) Die großen Bilder mit Darstellungen, die sich auf die Bibel beziehen, wurden so bezeichnet: „Susanne vor dem Rich- ter“, „Salomonis Urteil“ (Kopien nach Rubens), die bisher Andreas Faisten- berger, sowie „Pauli Bekehrung“ und „Die Sintflut“, welche Simon Benedikt Faistenberger, dem bedeutendsten Maler der in Kitzbühel durch 200 Jah- re dominanten Künstlerfamilie, zuge- schrieben wurden. Sie sind, zusammen mit „Rahel am Brunnen“ im Bürgermeis- terzimmer, zu den bedeutendsten Kunstwerken der Stadt zu zählen. Für das Sgraffito wurde der die zentrale Sicht des „Stadtls“ betreffende Teil aus der detailgenauen kartographischen An- sicht gewählt, die Andreas Faistenberger 1620 für das mehr- bändige W erk „Tyrolischer Adler“ des Tiroler Vizekanzlers Matthias Burgklechner geliefert hatte. Kustos Egid Moser soll sie in den dreißiger Jahren im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv „entdeckt“ ha ben. Der Umbau des Rathauses wurde in glücklicherweise erhal- tenen Fotos – vermutlich von dem 1953 bestellten Stadtbau- meister Ing. Walter Bernhofer – umfassend dokumentiert. Im Jahr 1959 wurde durch die Stadtgemeinde neben der Ein- gangstür auf Anregung der Familie Reisch und des Kitzbühe- ler Ski Club eine Bronzetafel für den Skipionier Franz Reisch gestiftet. Das Porträt g estaltete nach einer Fotografie der Bildhauer Franz Roilo (1907 – 1977), der Guss erfolgte bei der Glockengießerei Graßmayr in Innsbruck. An der Enthül- lung nahmen auch die Teilnehmer des 20. Hahnenkammren- nens teil, bevor sie zur Talstation der Hahnenkammbahn zo- gen, wo damals noch die Siegerehrung durchgeführt wurde. Zum Jubiläum „700 Jahre S tadt Kitzbühel“ (1971) wur de die massive Säule v or dem Eingang des Rathauses gestaltet. Sie zeigt die Wappen der „Mutterstadt“ München und der nach der Aufteilung für Kitzbühel zuständigen Hauptstädte Ingol- stadt und Landshut. Zuletzt wurden erklärende Hinweise zur 233 Jahre dauern- den „bayrischen“ Zeit der Stadt Kitzbühel angebracht. Ein geplanter Umbau des Rathauses wurde nicht weiter ver- folgt. Dringend notwendige Büroräume wurden durch einen Um- und Erweiterungsbau beim benachbarten Haus Hinter- stadt 18, das im Besitz der Sparkasse der Stadt Kitzbühel steht, gewonnen. Die neue große A ufgabe war die Vertiefung der Durchfahrt im Torbogen, die aber ohne Maßnahmen am darüber liegenden Gebäude möglich wurde. 1) Prof. Hickmann, der Gestalter des Sgraffitos, scheint in den Standardwerken über bildende Künstler nicht auf. Paul Dawid leitete im Keller des Pirchlhauses (Eingang Gänsbach- gasse) einen Betrieb für angewandte Kunst. Der Bildhauer Franz Roilo hat u. a. auch die inzwischen sicherheitsverwahr- te Büste v on Dr. Anton Kofler, Mitgründer des Hotels Kitz- bühel – Grandhotel, und die Gedenktafel für Weihbischof Dr. Johannes Filzer an der Stadtpfarrkirche gestaltet. Auch die Figuren im „Gamskitzbrunnen“ in der Vorderstadt (1971) stammen von ihm. Wahrscheinlich die erste „offizielle“ Durchfahrt durch das neu geschaffene Kirchbergertor nach dem Rathausumbau. Stadtamt Die Rückseite des R athauses nach dem Umbau. An den massiven Baum erinnert sich wohl kaum jemand mehr. Stadtamt
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