Kitzbüheler Anzeiger

Kitzbühel

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STADTZEITUNG KITZBÜHEL 4 Das Rathaus wurde beim Umbau innen fast gänzlich a usgehölt und mit neuen R äumen a usgestattet. Stadtamt bauamt einen Beitrag von hunderttausend Schilling zusagte – und auch gab. In der Stadt waren damals nicht alle Bürger mit dem Beschluss des Gemeinderates einverstanden; vereinzelt war sogar die Mei- nung vertreten, das bestehende alte Rathaus zu Wohnzwecken zu verwenden und an der Peripherie ein neues Rathaus zu bau- en. Aber schließlich k önnen die K itzbüheler Gemeindegeschäfte nicht beim Schlachthof oder auf dem Schattberg abgewickelt werden. Und andererseits darf sich kein Gemeinderat rühmen, allen Einwohnern aus der Seele sprechen zu können; denn der eine oder andere wird immer anderer Meinung sein. Der Architekt hat die charakteristische Giebellinie der Hinter- stadt vom „Harisch“ bis zum „Jenewein“ er halten und mit einem einfachen Mittel, ja dem einfachsten, das es gibt, der Vergröße- rung der Fenster, erreichte er das moderne Bild des heutigen Hauses. Die Fa. Unterberger & Hu ter führte den Umbau, bei dem beinahe kein Stein auf dem anderen liegen blieb, ohne Unfall und in der geforderten Zeit durch. Zwanzig Kitzbüheler Handwerker bzw. Handelshäuser haben beim Umbau mitgewirkt und ihre Erzeugnisse und Waren ge- liefert. Jeder unvoreingenommene Betrachter, und wenn in seiner Er- innerung Prachtbauten glänzender Weltstädte entstehen, wird zugeben, dass dieses Rathaus würdig und ansehnlich das a lte Stadtbild ergänzt. Darum Friede und Segen dem neuen Hause. In der teilweise sehr kritischen Beurteilung in der Serie „Das Baugesicht Kitzbühels“ bef asste sich der Kunsthistoriker Dr. Matthias Mayer, Pfarrer in Going, im „Kitzbüheler Anzei- ger“ auch mit dem neuen Rathaus. Mayer schrieb: Das Rathaus, innen modern und praktisch, aber doch auch mit dem schlichten Stiegengeländer, den Türen, Räumen und Sälen und deren Einrichtung gefällig erneuert, hat durch den tragen- den, wuchtigen Betonpfeiler, der wohl noch eine Marmor- oder Bronzeplatte bekommen dürfte, nun einen gesicherten Eingang. Bis zur Fertigstellung des Saales dauerte es noch. Die erste Gemeinderatssitzung am 30. Juni 1955 war für Bürgermeis- ter Dr. Camillo v. Buschman in mehrfacher Hinsicht ein Mark- stein. Wenige Wochen nach Abschluss des Österreichischen Staatsvertrages dankte er dem ersten Nachkriegs-Bürger- meister Hans Hechenberger und den Gemeinderäten, die 1945 unter schwierigsten Verhältnissen die L eitung der Ge- schicke der Stadt in die Hände g enommen hatten. Er rief die Mitglieder des Gemeinderats auf, entsprechend der Würde des schönen neuen Saales k leinliche oder persönliche Ge- gensätze zurückzustellen und ihre Kräfte dem g emeinsamen Wohl der Stadt zu widmen. Mit dem ersten Beschluss, dem seit 1930 in Kitzbühel wir- kenden, allseits anerkannten Pfarrer Geistlicher Rat Joseph Schmid den Ehrenring der Stadt zu verleihen, setzte der Ge- meinderat ein deutliches Zeichen. Im „Kitzbüheler Anzeiger“ wurde der neue Saal so vorgestellt: Den Saal schmücken ein S graffito, ausgeführt v on Prof. Hick- mann aus Salzburg, und vier große T afelbilder, welche seit Men- schengedenken ihren Platz im Rathaussaal hatten. Über den Ursprung der Bilder, die leider nicht signiert sind, herrscht unter
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